Kontaktlinsentypen und Zubehör

Hilfe bei Kontaktlinsen-Typen

Kontaktlinsen stellen nicht nur eine unsichtbare Alternative zur Brille dar, sie verschaffen dem Träger eine klare “Rundumsicht”, ohne zu beschlagen und zu verstauben. Mit Kontaktlinsen lassen sich nahezu alle Arten von Fehlsichtigkeit (Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und altersbedingte Weitsichtigkeit) korrigieren, auch solche, die durch Fehlbildungen der Hornhaut hervorgerufen werden.

Welcher Kontaktlinsen Typ ist der Richtige?

kontaktlinsentyp

Neben Monats-, Wochen- und Tageskontaktlinsen gibt es auch sowohl weiche flexible als auch formstabile harte Kontaktlinsen. Diese lassen sich wiederum in drei weiteren Kontaktlinsen-Typen unterteilen:

Sphärische Kontaktlinsen: Diese werden zur Korrektur von Weit- (Hyperopie) oder Kurzsichtigkeit (Myopie) eingesetzt. Die Korrekturwerte werden entweder vom Augenarzt oder alternativ vom Optiker bestimmt und in Dioptrien gemessen.

Torische Kontaktlinsen: Diese werden dann benötigt, wenn eine Hornhautverkrümmung (Stabsichtigkeit, Astigmatismus) vorliegt. Zusätzlich zu den “normalen” Korrekturwerten ist hier der Zyllinderwert (CYL) und der Achsenwert (Achse) notwendig, um die durch die Hornhautverkrümmung entstehende Fehlleitung der Lichtstrahlen zu korrigieren und gebündelt auf einen Punkt der Netzhaut zu lenken.

Multifokale Kontaktlinsen: Diese Kontaktlinsen verfügen über mehrere Sehbereiche und werden daher eingesetzt, um verschiedene Formen der Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Die Mehrstärkenlinsen eignen sich hervorragend, um die Altersweitsichtigkeit zu korrigieren.

Orthokeratologische Kontaktlinsen machen Sehhilfen über Nacht überflüssig

Tagsüber ohne Sehhilfen gut sehen können, ist für viele Menschen ein Traum, der bis dato zumindest ohne chirurgische Eingriffe (Laserbehandlung) nie verwirklicht werden konnte – bis jetzt. Die orthokeratologische Kontaktlinse (Ortho-K-Linse) macht sämtliche Sehhilfen (Brille, Kontaktlinsen) quasi über Nacht überflüssig. Denn dank der innovativen Korrekturmethode können Fehlbildungen wie die Kurzsichtigkeit und Astigmatismus über Nacht ausgeglichen werden. Die Betroffenen können am folgenden Tag für mindestens 16 Stunden auf Sehhilfen verzichten.

Sehen ohne Sehhilfe: Das Design der orthokeratologischen Kontaktlinse macht´s möglich

sehhilfe

Die Funktionsweise der orthokeratologischen Kontaktlinse steckt in ihrem Design. Es ist auf die Besonderheit des menschlichen Auges, das heißt, auf die Viskoelastizität der Hornhaut, abgestimmt. Während der Nacht verändert die Kontaktlinse die Hornhaut soweit, dass die Kurzsichtigkeit für den Zeitraum von mindestens 16 Stunden am darauf folgenden Tag vollständig ausgeglichen wird. Aber: Das orthokeratologische Korrekturverfahren erfordert kurze Eingewöhnungsphasen. In der ersten Nacht darf eine Verbesserung des Sehvermögens um etwa 60 Prozent erwartet werden. Erst nach drei bis 14 Nächten (je nach Korrekturanforderung) wird die vollständige Sehfähigkeit für den Zeitraum etwa eines Tages erreicht.

Die orthokeratologische Kontaktlinse eignet sich für Menschen mit einer schwachen bis mittleren Kurzsichtigkeit oder Astigmatismus (Sphäre bis -4,5 dpt, Zylinder bis -2,5 dpt). Da es sich bei dieser Art von Kontaktlinsen um hoch sauerstoffdurchlässige formstabile Kontaktlinsen handelt, müssen diese zwingend von einem Spezialisten mit einer besonderen Spezifikation angepasst werden, in dem er prüft, ob die Hornhaut des Auges für das orthokeratologische Korrekturverfahren eignet und die Kontaktlinse auf Verträglichkeit prüft. Die orthokeratologische Kontaktlinsen werden im jährlichen Rhythmus ausgetauscht.

Einschränkungen: Da die Sehleistung im Laufe des Tages schwanken kann, und Nutzer von orthokeratologischen Kontaktlinsen über starke Einschränkungen bei Dämmerung und Dunkelheit (Doppelbilder, Verzerrungen, verschwimmende Kontraste) klagen, ist die orthokeratologische Kontaktlinse für Autofahrer nicht geeignet. Nicht getragen werden dürfen die Ortho-K-Linsen ebenso bei Husten, Schnupfen und Fieber.

Die Lebens- und Nutzungsdauer von Kontaktlinsen

Ebenso wie alle anderen Gebrauchsgegenstände, nutzen auch Kontaktlinsen – ganz gleich, welcher Art – ab. Die Abnutzung kann den Tragekomfort deutlich einschränken und auch auf die Gesundheit negave Auswirkungen (Sauerstoffmangel, Schäden an der Hornhaut, usw.) haben. Aus diesem Grund werden von den Herstellern für jeden Linsentyp bestimmte Tragezeiten empfohlen, die nicht überschritten werden sollten. So können formstabile harte Kontaktlinsen zwischen 12 und 18 Monaten getragen werden. Bei weichen Kontaktlinsen bestimmt der Typ die Tragezeit: Monatslinsen sind für 30 Tage und Wochenlinsen für 14 Tage bestimmt, wobei sie jeweils über Nacht herausgenommen und in einem speziellen Behälter mit Pflegemitteln aufbewahrt werden müssen. Anders verhält es sich mit den Tageslinsen. Diese sind für die Tragedauer von nur einem Tag bestimmt und sollen/müssen am Ende des Tages weggeworfen werden. Modernste Materialen, wie etwa Silikon-Hydrogel, ermöglichen eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit und bieten daher einen besonders hohen Tragekomfort, sodass die Kontaktlinsen auch über Nacht im Auge belassen werden können. Der Nachteil dabei: Die natürliche Befeuchtung des Auges ist gestört, das Auge kann nicht entspannen und (irreparable) Schäden an der Hornhaut aufgrund von Sauerstoffmangel und Ablagerungen auf der Linse können nicht ausgeschlossen werden.

Tipp für Kontaktlinsen: www.mclinsen.ch

Kontaktlinsen und Kosmetika

Es gibt Wirkstoffe/Bestandteile in der Kosmetika, auf die Augen besonders empfindlich reagieren. Aus diesem Grund sollten Make-up, Puder oder ölhaltige Cremes und auch Sonnencremes, erst nach Aufsetzen der Kontaktlinsen aufgetragen werden. Denn kosmetische Bestandteile dürfen nicht auf die Kontaktlinse gelangen, da sie sich auf der Linsenoberfläche ablagern können und damit zu schlechter Sicht führen. Hierzu gehören insbesondere Farbpartikel von Wimpertusche, Kajalstifte oder Lidschatten, Haar- oder Deosprays sowie ölhaltige Gesichtscremes. Diese lassen sich nur mühsam entfernen. Auch beim Abschminken, sollten die Kontaktlinsen als Erstes entfernt werden.

kosmetik-chemie

Tipps für den Alltag

Augentropfen: Damit das Auge nicht austrocknet und ausreichend mit Tränenfilm befeuchtet und mit Sauerstoff versorgt wird, sollten die Kontaktlinsenträger ihre Augen mit Augentropfen (vom Arzt oder Optiker empfohlen) befeuchten.

Tipp: Um dem Austrocknen des Auges zusätzlich entgegenzuwirken, empfiehlt es sich auf das Wassergehalt der Kontaktlinse zu achten. Für trockene Augen eignen sich Kontaktlinsen mit geringem Wassergehalt ideal, da das Auge stets bestrebt ist die Feuchtigkeitsversorgung auszugleichen. Kontaktlinsen mit hohem Wassergehalt trocknen mit der Zeit aus und verlieren dadurch an Tragekomfort.

Kontaktlinsen beim Autofahren: Obwohl Kontaktlinsen gegenüber Brille mit mehreren Vorteilen auftrumpfen, so haben sie beim Autofahren zumindest zwei entscheidende Nachteile:

Bei Benutzung einer Klimaanlage trocknen die Augen deutlich schneller aus

Bei ständiger Nutzung einer Klimaanlage (mehr als 10 Stunden) kann sich ein Hornhautödem bilden, welches die Blendungsempfindlichkeit zusätzlich verstärkt und die Nachtfahrtauglichkeit einschränkt.